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Operation am Sehnerv. Der Zugang über die Nasennebenhöhle macht es möglich.

Die anatomische Nachbarschaft von Nasennebenhöhlen und Augenhöhlen ist ausgesprochen eng und verdichtet. Diese kompakte Anordnung können wir nutzen, um zum Beispiel den Sehnerv (Nervus opticus) operativ zu versorgen. Bevor diese auch als Nervus opticus bezeichnete anatomische Struktur in die Augenhöhle eintritt, verläuft sie durch einen knöchernen Kanal, den sogenannten Sehnervenkanal, von uns Medizinern auch Canalis opticus genannt. Dabei ist es für das mikrochirurgische bzw. endoskopische Vorgehen von entscheidender Bedeutung, dass die Wand dieses Kanals durch den Knochen der Keilbeinhöhle gebildet wird und damit zu den Nasennebenhöhlen gehört.

Um im Rahmen einer nötigen Sehnervoperation meist ohne chirurgischen Zugang von außen an den Sehnerv heranzukommen, lässt sich ein Teil des Keilbeinhöhlenknochens entfernen. So legen wir den Zugang zum Sehnervenkanal und können direkt am Nervus opticus operieren. Diese Maßnahme kann dem Patienten entscheidend weiterhelfen, wenn:

  • Der Sehnerv unter Druck geraten ist und wir durch die Dekompression des Nervus opticus für Entlastung sorgen wollen.
  • Es nach einer Verletzung im Kopfbereich zur nachfolgenden Erblindung kam, die sich durch eine Opticus-Dekompression möglicherweise mindern lässt.
  • Der Patient unter einem fortschreitenden Sehverlust leidet, weil der Sehnerv durch einen langsam wachsenden Tumor mehr und mehr eingequetscht wird. Das kann ihn ebenfalls unter starken Druck geraten lassen und seine Funktion kontinuierlich einschränken.