Risiken und Komplikationen einer Nasenkorrektur

Jeder chirurgische Eingriff ist mit bestimmten Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist es angebracht, auch auf dieses Thema hinzuweisen.

Allgemeine Gefahren

Thrombosen, Embolien, allergische Reaktionen und Herz-Kreislaufreaktionen stellen das Allgemeinrisiko bei jedem chirurgischen Eingriff dar, so auch bei Nasenoperationen. Diese Risiken sind jedoch im Rahmen von funktionalen, wie ästhetischen Nasenkorrekturen gering bzw. selten. Sollten Sie unter Grunderkrankungen leiden, die das Allgemeinrisiko in nicht vertretbarer Art und Weise erhöhen, dann wäre dies eine sogenannte Kontraindikation (Gegenanzeige) für Ihre Nasenoperation.

Verletzung benachbarter Strukturen im Rahmen einer Nasenoperation

Sehr selten sind in der Literatur Verletzungen benachbarter Strukturen wie z. B. des Tränenkanals und der Schädelbasis beschrieben.

Verletzungen des Tränenkanals können mit Tränenträufeln einhergehen und Verletzungen der Schädelbasis mit Hirnwasseraustritt. Eine Schädelbasisverletzung mit Hirnwasseraustritt bedarf der operativen Versorgung.

Spezielle Komplikationen einer Nasenkorrektur

Eine Nachblutung aus der Nase und Entzündungen in der bzw. an der Nase sind seltene, aber typische Nachwirkungen einer Nasenoperation. Nachblutungen kommen häufig allein zum Stillstand, ohne dass eine weitere blutstillende Maßnahme notwendig wird. Ab und zu kann das Einbringen einer sogenannten Nasentamponade und in noch selteneren Fällen eine Nachoperation zwecks Blutstillung notwendig werden.

Entzündungen in der Nase nach einer Nasenkorrektur sind ebenfalls selten und lassen sich meist mit einer Antibiotikatherapie behandeln. In seltenen Fällen muss eine Nachoperation erfolgen, z. B. bei Ausbildung einer einschmelzenden Nasenentzündung (Nasenabszess).

Blutergüsse an der Nasenscheidewand (Septumhämatom) lösen sich bis zu einer bestimmten Größe von alleine auf. Eine engmaschige Verlaufskontrolle ist dann ausreichend. Bei größeren Septumhämatomen ist die operative Entfernung angezeigt.

Auf dem Boden eines solchen Blutergusses ist aber spontan auch die Ausbildung eines Abszesses möglich (Septumabszess).

Löcher in der Nasenscheidewand, die sogenannten Septumperforationen, können ebenfalls als Folge einer Nasenoperation auftreten. Kleine Löcher können störende Pfeifgeräusche verursachen. Größere Löcher gehen häufig mit Verborkungen und Nasenbluten einher. Sollte eine intensive Pflege der Nase mit weicher Nasensalbe nicht die gewünschte Symptomlinderung bringen, muss unter Umständen eine Nachoperation durchgeführt werden.

Eine vermehrte Austrocknung der Nasenschleimhäute, Gefühlsminderungen an den Schneidezähnen, ggf. in Kombination mit Verfärbungen, sowie eine Verschlechterung der Nasenatmung können ebenfalls Folgen einer Nasenoperation sein.

Auch unter ästhetischen Gesichtspunkten können unerwünschte Folgen auftreten, wie z. B.

  • Unebenheiten am Nasenrücken,
  • die erneute Schiefstellung trotz vorausgegangener operativer Korrektur
  • oder die Schiefstellung einer vormals geraden Nase.
  • Eine Instabilität zwischen den Seitenwandknorpeln und der knöchernen seitlichen Nasenwand kann zur sogenannten Inverted-V-Deformität führen. Dabei wird am Nasenrücken eine Konturunterbrechung in Form eines umgekehrten V sichtbar.
  • Der Abbau eingesetzter Transplantatmaterialien kann ebenfalls zu unerwünschten Formveränderungen führen.

Erblindung nach Einspritzen blutstillender Medikamente

Uns sind keine Patienten bekannt geworden, die im Rahmen einer Nasenkorrektur erblindet sind. In der Fachliteratur sind aber solch seltene Einzelfälle beschrieben.